Kandidatur für die Bayernwahl
Seit über zwanzig Jahren lebe ich in Erlangen, davor in Fürth und Nürnberg. Meine Eltern waren beide Theologen, meine Mutter ist im Dezember 2020 in einem sehr guten Nürnberger Pflegeheim verstorben. Einen Monat davor waren wir am letzten Tag vor dem Lockdown noch zusammen mit ihrem Enkel im Café Mengin am Erlanger Schlossplatz. Sie war glücklich, sie kannte Erlangen gut von ihrem Theologiestudium nach dem Kriegsende in Erlangen. Einen Monat später war sie tot – isoliert, von in Plastik eingepackten Pflegekräften umgeben, kurz davor positiv getestet, aber ohne Symptome. Sie wollte nicht mehr.
Das Heim war menschlich, ich konnte ihre letzten drei Tage jeden Tag weit über eine Stunde bei ihr sein. Eine erfahrene Pflegekraft sagte auf meine Rückfrage, welche Erfahrung sie bei den Sterbefällen machen, nur: Saisontypisch. Jetzt fangen aber viele an, das Essen und Trinken zu verweigern, und die ersten sterben.
Mein Vater hatte im Sommer 1981 den Kommentargottesdienst zur Massenverhaftung um das Nürnberger Komm geleitet, bei der 141 Jugendliche und junge Heranwachsende, fast alle völlig unschuldig, für 14 Tage einen Schnellkurs in politischer Kultur in bayrischen Haftanstalten absolvierten, auf Grund von massenhaft kopierten Standardhaftbefehlen, über die der Spiegel schrieb: “Bei einer Anwendung ihrer Rechtsauslegung auf sie selbst dürften die fünf Haftrichter schon mal die Zahnbürste einpacken.” Während des laufenden Prozesses diskutierte er mit dem Gast Günther Beckstein, dem späteren vorübergehenden bayrischen Ministerpräsidenten und Förderer von Markus Söder.
Die Jugendlichen saßen die volle Zeit bis zur ersten Haftprüfung ab. Besuche waren nicht möglich, die Eltern erfuhren nicht mal, wo ihre Kinder einsaßen. Das Ziel von Franz Josef Strauss, Sohn eines aus dem Raum Treuchtlingen stammenden Metzgers, war offensichtlich eine empfindliche Einschränkung des Versammlungs- und Demonstrationsrechts. Dies ist damals gescheitert. Dazu mag auch beigetragen haben, dass der Sohn eines NN-Chefredakteurs unter den Verhafteten war, und dass die Nürnberger Polizei, die erst seit ein paar Jahren nicht mehr städtisch war, sondern bayrisch geworden war, nicht alles mitmachte.
Der Prozess platzte katastrophal mit dem Nachweis massiver Verstöße der Nürnberger Justiz gegen die Strafprozessordnung. Die städtische Zivilgesellschaft war mobilisiert, fand breite Unterstützung aus der Republik, und wehrte den Angriff ab. Konsequenzen hatten die Vorgänge damals für die Verantwortlichen in Politik und Justiz keine – der bayrische Justizminister fand das alles völlig in Ordnung und bedauerte die überfällige Einstellung der Strafverfahren.
Wie auch seine spätere Nachfolgerin, die Justizministerin Beate Merk, die wenig Skrupel bei dem Justizskandal um Gustl Mollath hatte. Beide hielten eisern den Kurs einer angeblichen Staatsräson. Auch ein Schnellkurs in politischer Kultur.
Neu ist eigentlich nur, dass es eine global über die WHO – private Organisation, die für die Weltregierung übt – konzertierte Aktion gibt, die jahrzehntelang ausgehungerte und aufgekaufte Presselandschaft, die alternativlose Kompostierung der Reste von politischer Kultur in den Parlamenten und die verdeckte Machtübernahme des Geldadels und der Pharmaindustrie. Selbst ein bayrischer Ministerpräsident – Horst Seehofer – kam nicht umhin, einmal im Fernsehen anzumerken, das “die, die gewählt worden sind, nichts zu sagen haben, und die, die das Sagen haben, nicht gewählt sind.”
Es gibt viel zu tun. Packen wir’s an.
Mehr Informationen und Videos auf der Kandidatenseite des Kreisverbands Erlangen/Erlangen-Höchstadt.